Bergkamen/Kreis Unna. Heute ist Weltflüchtlingstag. Wie Integration gelingen kann, zeigt der folgende Fall. Seit April 2022 lebt Olha Yakovunik in Kamen. Die 59-jährige Zahnärztin verließ die Ukraine und fand Zuflucht in Deutschland.
Nach ihrer Ankunft war Olha Yakovuniks erstes Ziel das Erlernen der deutschen Sprache. Ihren Beruf kann sie in Deutschland nicht ausüben, da sie in ihrer Heimat spezialisiert war auf einen Teilbereich der vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten und das Studium hier so nicht anerkannt wird. Trotzdem wollte sie dem Fachbereich treu bleiben und so ergab sich im Rahmen des Projekts Job-Turbo ein beruflicher Ansatz als Assistenzkraft bei der Bergkamener Zahnärztin Dr. Meike Hofmann. Das Projekt Job-Turbo, das das Jobcenter Kreis Unna umsetzt, soll geflüchtete Menschen zu einem zeitnahen Berufseinstieg verhelfen.
Dr. Meike Hofmann führt seit Anfang 2000 ihre Praxis in Bergkamen. Rund 20 Stunden arbeitet Olha Yakovunik nun bei ihr und kümmert sich um alle anfallenden Aushilfstätigkeiten. Hierzu gehören verwalterische Tätigkeiten, wie die Terminplanung oder die Materialbeschaffung. Kolleginnen unterstützen Frau Yakovunik tatkräftig, unten ihnen eine, die bei komplizierteren Vorgängen Frau Yakovunik auch muttersprachlich unter die Arme greifen kann. Dankbar sei Olha Yakovunik, dass ihr trotz der sprachlichen Hürde das Arbeitsangebot gemacht wurde und sie Arbeit aufnehmen konnte, betont sie lächelnd. „Arbeit hilft mir auch, meine Sprachkenntnisse zu verbessern“, ist sie überzeugt.
Als Nächstes steht ein weiterer Sprachkurs ab August an, mit dem Olha Yakovunik das Sprachniveau B2 erreichen möchte. „Mit Bestehen des Sprachkurses könnte Olha im Anschluss Quereinsteigerkurse bei der Akademie für Fortbildung der Zahnärztekammer WL besuchen, die sie für weitergehende Tätigkeiten, wie z.B. die der Stuhlassistenz, qualifizieren könnten“, erklärt Dr. Meike Hofmann mögliche Pläne. Bis dahin sei zwar noch ein langer Weg, den Olha Yakovunik jedoch motiviert angehe. Denn letztendlich ebne eine berufliche Integration auch die soziale, und dies sei Olha Yakovuniks großes Ziel für ihr weiteres Leben in Deutschland, sagt sie.
Hintergrundinformationen zum Projekt
Regionale Arbeitgeber, die Interesse an der Einstellung von geflüchteten Personen haben, melden sich telefonisch unter: 0800 45555 20 oder per E-Mail: stellen@jobcenter-ge.de. Das Jobcenter Kreis Unna unterstützt Arbeitgeber bei allen Fragen rund um das Thema Stellenbesetzungsverfahren.
Flyer mit weitergehenden Informationen und Angeboten für Arbeitgeber
Olha Yakovunik (li.) und Dr. Meike Hofmann (re.) freuen sich über die Zusammenarbeit.