Entwicklung des Arbeitsmarkts Kreis Unna
Die Entwicklung
Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 88 auf 16.031. Im Vergleich zu Dezember 2019 stieg die Arbeitslosigkeit um 2.016 (+14,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 7,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,6 Prozent.
"Der Arbeitsmarkt hat sich auch in der vergangenen vier Wochen aufnahmefähig gezeigt und so ging, trotz Lockdowns und unsicherer Planungsgrundlage für die Unternehmen, die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Unna weiter zurück", bilanziert Agenturchef Thomas Helm die aktuellen Entwicklungen.
Im Dezember hatten Stellenzugang und -bestand insbesondere für junge Menschen unter 25 für gute Jobchancen gesorgt. Insgesamt lasse die Dynamik jedoch allmählich nach, was sich an sinkenden Abgängen in Arbeit zeige: "Diesen Effekt haben wir bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr beobachtet. Auch damals nahm die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ab."
Für die ersten Monate des neuen Jahres geht der Arbeitsmarktexperte zunächst von steigenden Arbeitslosenzahlen aus: "Bisher ist nicht erkennbar, ab wann die volle wirtschaftliche Tätigkeit wiederaufgenommen werden kann, voraussichtlich wird sich der derzeitige Lockdown noch über den gesamten Januar fortsetzen. Hinzu kommen das Winterwetter und die allgemein im Winter eher nachlassende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen."
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III)
Bei der Agentur für Arbeit waren 5.584 Arbeitslose gemeldet, 46 (+0,8 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sind es 1.568 Personen (+39,0 Prozent) mehr.
Entwicklung in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II)
Der Bestand an Arbeitslosen ist im SGB II-Bereich im Vergleich zum Vormonat noch einmal um 135 Personen (-1,3%) gesunken. Im Dezember 2020 sind damit insgesamt 448 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Dezember 2019.
Die aktuellen Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt schlagen sich insbesondere in der Zahl der Langzeitarbeitslosen nieder. 5.753 Menschen zählen zur Zielgruppe der Langzeitarbeitslosen und machen damit mehr als die Hälfte der gesamten Anzahl Arbeitsloser im SGB II-Bereich aus. Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, zeigt sich besorgt: "Je länger die Arbeitslosigkeit andauert, desto schwieriger wird es, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Häufig gelingt das nur mit verschiedenen Förderungen wie z.B. Bewerbungscoachings oder Qualifizierungsmaßnahmen." Im Dezember 2020 sind es 1.083 Langzeitarbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. "Das ist sicherlich eine Herausforderung für unsere Arbeit im kommenden Jahr", weiß Uwe Ringelsiep und fügt hinzu: "Mit unseren Strategien zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit sind wir grundsätzlich gut aufgestellt, aber sicherlich werden wir diese noch an die bevorstehenden Arbeitsmarktbedingen im Jahresverlauf anpassen müssen."